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  • AutorenbildCHK-SHIELD e.K.

Die verschiedenen Anschlagsarten beim Feuerkampf

Stehend, kniend, sitzend oder liegend - Es gibt die verschiedensten Anschlagsarten beim Feuerkampf. Dabei hat jede natürlich ihre eigenen Vor- und Nachteile. Beim Feuerkampf im hohen Gras ist ein liegender Anschlag beispielsweise eher ungeeignet, auf Grund der eingeschränkten Sichtverhältnisse.

Egal um welche Anschlagsart es geht, eine gute Schussposition ist immer entscheidend. Doch was macht einen guten Anschlag überhaupt aus? Und wann eignet sich welche Anschlagsart am besten?



Was macht eine gute Schussposition aus?

Eine gute Schussposition zeichnet sich durch einen stabilen Stand aus. Außerdem sollte der Schütze in dieser Position entspannt sein, so dass keine unnötige Muskelspannung vorherrscht. Zu guter Letzt sollte sich auch die Waffe direkt im Ziel befinden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, befindet sich der Schütze im sogenannten Natürlichen Zielpunkt. Zu Englisch wird diese Position als Natural Point of Aim, oder kurz NPoA, bezeichnet.

Im NPoA ist die Präzision der Schussabgabe möglichst hoch. Des Weiteren verringert sich die Präzision auch nicht bei einem erhöhten Schieß Rhythmus. Allerdings ist es leider nicht immer möglich, aus dem NPoA heraus zu schießen. Unter Umständen muss der Schütze Entspanntheit oder Stabilität aufgeben, um eine bessere Deckung einnehmen zu können. In anderen Fällen kann es vorkommen, dass eine andere Schießposition eingenommen werden muss, um das Feuer erwidern zu können.

Wie können verschiedene Anschlagsarten beim Feuerkampf charakterisiert werden?

Verschiedene Anschlagsarten unterscheiden sich natürlich in unterschiedlichen Kriterien. Man kann sie in der Regel danach charakterisieren, wie schnell die Schießposition eingenommen werden kann und wie viel Zeit ein Schütze benötigt, um sie wieder zu verlassen. Zudem ist auch der Winkel, der in der Horizontalen, beziehungsweise in der Höhe, abgedeckt werden kann, ein entscheidendes Merkmal des Anschlags.

Zu den gängigsten Anschlagsarten gehören ohne Zweifel der stehende, der kniende und der liegende Anschlag. Dabei bietet jede Position dem Schützen unterschiedliche Vor- und Nachteile. Doch daneben bietet auch der sitzende Anschlag dem Schützen einige Möglichkeiten.

Im Folgenden werden die verschiedenen Anschlagsarten beim Feuerkampf nun charakterisiert und ihre Vor- und Nachteile beschrieben werden.


Der liegende Anschlag

Beim liegenden Anschlag liegt der Schütze, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, mit dem Bauch auf dem Boden. Dabei liegen sowohl Beine als auch Füße mit ihrer gesamten Fläche auf. So wird sichergestellt, dass sehr bewegliche Körperteile während der Schussabgabe komplett ruhig gehalten werden können. Nun wird das Gewehr an der Brust angelegt. Der ideale Punkt ist hier das Sternum, da so keine Bewegungen des Brustmuskels die Präzision beeinflussen können. Falls diese Position nicht eingenommen werden kann, ist es auch möglich, das Gewehr neben dem Brustbein anzusetzen.


Um das Zielen weiter zu erhöhen und länger in der Position verharren zu können, bietet es sich an, das Gewehr auf etwas abzustützen. Hierzu eignet sich beispielsweise ein Rucksack, der untergelegt wird.

Durch den besonders tiefen Anschlag, kann ein Höchstmaß an Präzision erreicht werden. In einer liegenden Schießposition kann der Schütze die Waffe ruhiger halten, als dies bei den anderen Anschlagsarten der Fall ist. Dabei liegen die Ellenbogen auf dem Boden auf. Um das Absehen leicht nach links oder rechts zu bewegen, genügt ein leichtes Verschieben der Ellenbogen. Allerdings fällt der vertikal nutzbare Winkel dafür um einiges geringer aus.

Der kniende Anschlag

Eine kniende Schießposition zählt zu den verbreitetsten Anschlagsarten. Dabei sitzt der Schütze auf dem hinteren Fuß, welcher sich möglichst nahe am Boden befindet. Am besten sollte der Fuß flach aufgelegt werden, um ein Höchstmaß an Stabilität zu erreichen.

In dieser Position wird das Gewehr an der Schulter angeschlagen. Bei Rechtshändern wird der Vorderschaft vom linken Arm gestützt. Der Arm wird dabei auf dem Knie aufgestützt. Hier ist es wichtig zu beachten, dass der Ellenbogen Knochen niemals auf der Kniescheibe aufliegen sollte. Stattdessen sollte sich der weichere Trizeps-Ansatz auf der harten Kniescheibe befinden.


Der kniende Anschlag bringt den großen Vorteil mit sich, dass er besonders schnell eingenommen werden kann. Im Gegensatz zum liegenden Anschlag, wird hier das Sichtfeld nicht durch hohes Gras verdeckt. Auch der vertikal nutzbare Winkel fällt um einiges größer aus. Allerdings benötigt diese Anschlagsart beim Feuerkampf einiges an Übung. Eine besonders gute Atemtechnik ist nötig, um einen möglichst präzisen Schuss abzugeben.

Der sitzende Anschlag

Auch wenn der sitzende Anschlag weniger verbreitet ist als der kniende, kann er doch eine relativ gute Alternative darstellen. Beispielsweise kann der Sitzenddanschlag mindestens genauso schnell eingenommen werden, wie eine liegende Position. Insofern man diese Anschlagsart beherrscht, müssen auch in punkto Stabilität keine Abstriche gemacht werden.



Außerdem können sitzende Anschläge meist über einen längeren Zeitraum eingehalten werden, ohne zu ermüden. Bei stehenden oder knienden Anschlägen treten in der Regel schon früher Ermüdungserscheinungen auf.

Auch liegende Anschläge können ohne Ermüdungserscheinungen über einen langen Zeitraum eingenommen werden. Allerdings haben sie den Nachteil, dass der vertikal nutzbare Winkel um einiges kleiner ausfällt.

Beim sitzenden Anschlag gibt es verschiedene Varianten. Im Folgenden werden der Schneidersitz, zu Englisch Crossed Leg, und der flache Schneidersitz, zu Englisch Crossed Ankle, behandelt werden.

Der Schneidersitz (Crossed Leg)

In dieser Schießposition befinden sich die Füße möglichst nahe am Körper. Bei Rechtsschützen ist dabei das linke Bein vorne. Die Ellenbogen befinden sich nicht direkt auf dem Knie, sondern etwas innerhalb der Knie. Durch ein minimales Verschieben der linken Hand am Vorderschaft, kann der Höhenwinkel variiert werden, ohne dabei den NPoA aufgeben zu müssen. Der Schneidersitz ist eine recht stabile Schießposition, die zudem auch besonders schnell eingenommen werden kann. Geübte Schützen können diese Anschlagsart einnehmen, ohne dabei auch nur die Hand vom Gewehr nehmen zu müssen. Möchte man im Schneidersitz allerdings eine Korrektur des seitlichen Winkels vornehmen und gleichzeitig seinen NPoA behalten, so muss man sich komplett neu ausrichten. Ansonsten würde man den NPoA aufgeben.

Der flache Schneidersitz (Crossed Ankle)

Beim flachen Schneidersitz handelt es sich um eine Variante des Schneidersitzes. Rechtsschützen behalten in dieser Position ihr rechtes Bein ausgestreckt. Das linke Bein wird im Bereich der Unterschenkel über das rechte gelegt. Dabei bleibt es leicht angewinkelt. Je mehr Kontaktfläche zwischen den beiden Beinen besteht, desto stabiler ist die Position des Schützen.

Insgesamt fällt diese Schießposition etwas flacher aus als der normale Schneidersitz. Mit etwas Übung, kann dieser Anschlag allerdings auch stabiler sein. Solange das gestreckte Bein genau zum Ziel zeigt, befindet sich der Schütze im NPoA.

Der stehende Anschlag

Der stehende Anschlag ist die instabilste Position bei den Anschlagsarten beim Feuerkampf. Hier wird die meiste Haltearbeit des Körpers gefordert. Um trotzdem einen präzisen Schuss abgeben zu können, ist es daher wichtig, möglichst nahe an den NPoA heranzukommen.


Beim stehenden Anschlag wird der Körper frontal zum Ziel ausgerichtet. Der Schütze befindet sich in einem schulterbreiten Stand, wobei die Füße leicht versetzt stehen. Bei Rechtsschützen befindet sich das rechte Bein etwas weiter vorne. Die Körpermitte befindet sich zwischen den Füßen und der Großteil des Körpergewichts lastet auf den Fußballen.


Bei aufrechtem Oberkörper wird die Waffe an der Schulter angeschlagen. Der Schafft wird mit der linken Hand unnatürlich weit vorne gefasst, um mehr Mündungskontrolle zu erlangen.

Da der stehende Anschlag recht instabil ist, erfordert diese Schießposition besonders viel Übung. Allerdings kann sie dafür auch besonders schnell eingenommen werden.

Anschlagsarten bei Kurzwaffen

Dieser Artikel hat sich auf die verschiedenen Anschlagsarten beim Feuerkampf mit Langwaffen konzentriert. Doch natürlich gibt es auch bei Kurzwaffen verschiedene Schießpositionen.

Bei Kurzwaffen ist vor allem wichtig, wie der Schütze die Waffe hält. Denn der Griff, der Abzugsvorgang und das Verhalten, nachdem der Schuss abgegeben wurde, sind hier die Hauptkriterien für einen guten Schuss.



Schützen haben dabei die Wahl, die Waffe mit einer Hand oder mit beiden zu greifen. Bei zwei Händen kommt es auch darauf an, wo genau die Waffe gehalten wird: Befinden sich beide Hände am Anschlag? Oder werden die Hände untereinander platziert? Egal was der Schütze bevorzugt, die Technik muss es auf jeden Fall ermögliche, dass mehrere Schüsse hintereinander abgegeben werden, ohne dass Stabilität verloren wird. Wird die Waffe mit beiden Händen gegriffen, sollten die Finger stets zusammenliegen und sich berühren. Der Kontakt zum Griffstück sollte so hoch wie möglich sein. Indem die schussschwächere Hand in einem Winkel von circa 30-45° nach unten abgewinkelt wird und gleichzeitig möglichst weit oben den Daumen der schussstärkeren Hand berührt, kann eine besonders hohe Stabilität erreicht werden.

Die korrekte Platzierung des Abzugsfingers auf dem Abzug sorgt dagegen unter Schützen für Unstimmigkeiten. Einige bevorzugen es lediglich die Fingerspitze zu benutzen, andere verwenden den ersten Ballen oder die Beuge. Wie genau der Abzugsfinger platziert wird, ist letztendlich Geschmackssache. Um bei der Schussabgabe dem Rückstoß möglichst gut entgegenzuwirken, sollte die Waffe aber auf jeden Fall von beiden Händen vor den Körper gedrückt werden.

Mit viel Übung zum perfekten Anschlag

Egal welche Anschlagsart beim Feuerkampf bevorzugt wird, ein Schütze sollte die verschiedenen Schießpositionen regelmäßig trainieren. Mit viel Übung kann der NPoA im Handumdrehen eingenommen werden.


Für welchen Anschlag man sich letztendlich im Feuerkampf entscheidet, sollte letztendlich von der jeweiligen Situation abhängig gemacht werden. Um eine bessere Deckung einnehmen oder das Feuer erwidern zu können, ist es jedoch oftmals gar nicht möglich, den NPoA einzunehmen. In diesem Fall sollte der Schütze trotzdem versuchen, möglichst nahe an den NPoA heranzukommen. So können Schüsse besonders präzise abgefeuert werden.




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