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Multitarn - Das neue Bundeswehr Tarnmuster

Die Bundeswehr bekam vor kurzer Zeit ein neues Tarnmuster für seine Einsatzbekleidung. Dieser besondere Stoff besitzt eine sogenannte Multitarn-Optik, welche die Soldaten auch in den kargen Gegenden wie Mali, im Irak oder in Afghanistan mit der umgebenden Natur verschmelzen lässt.

Auf der Welt sind etwa 4.000 deutsche Soldaten in den Kriegsregionen im Einsatz (Nov. 2020). Speziell ausgerüstet mit Multitarn-Feldanzügen, Schutzwesten und taktischer Ausrüstung wird der Schutz der Soldaten erhöht. Selbstverständlich haben die neuen Multitarn-Feldanzüge auch Vektorenschutz. #Multitarn #Werbung #Bundeswehr #Feldanzug #Concamo


Leider war kein Video hierzu zu finden. Das, was dem neuen Multitarn am nächsten kommt, ist Concamo von Leo Köhler:

Die Eigenschaften der neuen Multitarn-Optik

Seit dem Jahre 2016 sollen nach und nach etwa 180.000 Soldaten der Bundeswehr mit den neuen Multitarn-Feldanzügen ausgestattet werden.

Entwickelt wurde diese Kleidung vom Wehrwissenschaftlichen Institut in Erding. So besitzt der neue der Anzug insgesamt sechs Farben und diese sind heller als der bekannte 5-Farb-Flecktarn der vorherigen Kleidung. Zu den Farben Dunkel- und Hellgrün sowie Braun kommen nun große Flächen an Grau und Beige als Farbtupfer hinzu.

Insgesamt drei Jahre haben die Textiltechniker des Instituts an dieser neuen Tarnmusterkombination gearbeitet. Das Ergebnis ist das Multitarn-Muster, das den Soldaten vor allem bei den Einsätzen im Ausland mit der Natur verschmelzen lassen kann, einschließlich der persönlichen Kampfausrüstung.

Die taktische Ausrüstung ist mit der klassischen Bebänderung ausgestattet, um Taschen & Co zu befestigen. Für die Schutzwesten werden Bänder für das Schlaufensystem mit 38 Millimeter Bänder zurückgegriffen, um zusätzliche Ausrüstung zu befestigen.

Die Gurte sind mit einer speziellen Signaturunterdrückung versehen. Wenn nun der Träger von einem Nachtsichtgerät / Restlichtverstärkern entdeckt wird, dämpft diese Ausrüstung die Signatur und schützt so auch beim Kampf bei eingeschränkter Sicht.

Der Soldat wird zwar nicht gänzlich unsichtbar, aber ist bedeutend schwerer aufzuklären. Diese Eigenschaften können im Kampfeinsatz in jedem Fall das Leben retten.

Die Bundeswehr hat bereits stark in diese fortschrittliche Bekleidung investiert. Daher wurden die Ausgaben im Etat im Jahre 2018 insgesamt auf 480 Millionen Euro aufgestockt (Anteil Bekleidung, pers. Ausrüstung).

Multitarn in Deutschland
Multitarn in Deutschland

Der Begriff Flecktarn hat sich in den letzten Jahrzehnten für die Tarnmuster auf den Anzügen der Bundeswehr weiter durchgesetzt. Nun kommt ein neues Design dazu, das in den unterschiedlichen Einsatzgebieten von den Soldaten getragen werden soll. Dies soll als erstes Spezialkräften zur Verfügung gestellt werden, auf deren Initiative dieses neuartige Design entwickelt wurde. Auf lange Sicht sollen aber auch andere Teile der Truppe damit ausgestattet werden, um auch eine Identifikation von Angehörigen der Spezialkräfte zu erschweren. In Zusammenhang mit dem neuen Multitarn-Muster entwickelte das Wehrwissenschaftliche Institut auch einen neuartigen Schneetarnanzug für die Gebirgsjäger.

Multitarn
Multitarn

Das neuartige Multitarn-Muster wurde als Tarnmuster für viele Naturumgebungen angelegt. Es ist daher nicht wie das zurzeit übliche Fünffarb-Flecktarn auf die Lage "nur" in Europa oder "nur" in den Wüstengebieten wie Afghanistan beschränkt. Dieses Tarnmuster richtet sich an der mittleren Helligkeit der meisten Vegetationen aus. Für einen beständigen Einsatz in Regionen mit einem hohen Waldanteil ist allerdings weiterhin die Verwendung des bislang gängigen Fünffarb-Flecktarnmuster zweckmäßig.


Eine wichtige Neuerung des Multitarn-Musters ist die optimale Tarnwirkung, welche über den für das Auge des Menschen sichtbaren Bereich hinausgeht. Es ist der sogenannte Infrarotbereich im Bereich von 700 bis 1200 Nanometern, in welchem auch die Restlichtverstärker und Nachtsichtgeräte arbeiten. Dies unterscheidet die Neuentwicklung von dem auf der ganzen Welt verbreiteten und auch von Spezialkräften in Deutschland genutzten Multicam-Muster, bei welchem die Sichtbarkeit im nahen Infrarotbereich nicht weiter spezifiziert. Dies war bei der Spezifikation durch die Bundeswehr jedoch Bestandteil.

Flecktarn vs Multitarn bei Restlicht
Flecktarn vs Multitarn bei Restlicht

Die Entwicklung des Multitarn-Designs

Neue Einsatzlagen im Kampfeinsatz der Bundeswehr verlangen auch nach neuer Ausrüstung. Daher liefert Bundeswehr seit 2016 dieses neue Tarnmuster aus. Vor allem das KSK und weitere spezialisierte Kräfte bekommen einen Erstsatz für das alte Tropentarn. Auf diese Weise sollen alle Soldaten schrittweise die alte Flecktarn-Uniform abgeben und mit den neuen Einsatzhosen, Feldjacken und anderen Kleidungsstücken in der Multitarn-Optik ausgestattet werden.

Die Notwendigkeit dieses neuartigen Tarnmusters ergab sich durch die im Kampfeinsatz teilweise unpraktische Tarnung. Zwar ist das im täglichen Dienst genutzte Flecktarn trotzdem sehr gut für mitteleuropäische Wälder geeignet, jedoch fehl am Platz in Ländern wie Afghanistan oder Mali. Deshalb gab das BMVg schon vor einigen Jahren ein neues Tarnmuster in Auftrag.

Zwar gibt es heute noch das 3-Farb Flecktarn / Tropentarn, allerdings ist dies für nur spärlich bewachsene Regionen von Nutzen. Wenn sich Soldaten im urbanen Gelände aufhalten, dann ist der „Wüstentarn“ nicht sonderlich effektiv.

So kann das Multitarn-Muster die vorhandene Lücke zwischen Fleck- und Tropentarn schließen und ist eine gute Mischung, die hervorragend funktioniert. Diesen Aspekt haben vor allem erste Feldversuche in Afghanistan bewiesen.

Dem bekannten Beispiel von Tarnmustern wie das Multicam als Multi-Terrain-Pattern folgend hat sich die Bundeswehr zum ersten Mal auch das Multitarn designrechtlich sichern lassen.

Dies soll verhindern das taktische Ausrüstung ungebremst im privaten Bereich oder bei ausländischen bewaffneten Gruppen in Form von Kampfanzügen, Rucksäcken und Plattenträgern in Umlauf gelangt.


Historischer Abriss

Nachdem bereits im 14. Jahrhundert Soldaten einheitlich gekleidet wurden, ist auch in den folgenden Jahrhunderten nationenübergreifend behauptet worden, die Staatsmacht durch spezielle Uniformen darzustellen und eine optische Einheit mit der jeweiligen Natur darzustellen. Schon die kaiserliche Armee bediente sich in der Zeit des Ersten Weltkrieges unterschiedlicher Tarnmuster. Formen und Farben wurden hierbei so angeordnet, dass diese geeignet waren, eine optische Aufklärung der Truppen und die Ausrüstung zu erschweren. Dies war eine Abwendung der bis dahin verfochtenen Ansicht, die Tarnung würde die Moral der Truppe verringern.

Ehe die Tarnmuster breiten Einzug in die Reihen der Streitkräfte gefunden hatten, wurde einst auf grelle Farben gesetzt (vor dem 1. Weltkrieg). Ein Grund lag hierin, dass sich Soldaten auf kurze Entfernungen bekämpften und auch unter Pulverdampf auf dem Schlachtfeld besser erkennen sollten. Hier musste unterschieden werden, wer Freund und wer Feind gewesen ist. Vor allem unter der Verwendung von Schwarzpulver wurden die Truppen oftmals von einem Pulvernebel eingehüllt, was eine optische Betonung der Zugehörigkeiten erforderlich machte.


Als sich die Truppen zunehmend aus größer werdender Entfernung bekämpften, weil durch den technologischen Fortschritt Distanzwaffen und vor allem das Maschinengewehr deutlich an Gewicht gewannen, wurde eine solche Tarnkleidung lebensnotwendig. Spätestens im 1. Weltkrieg trennten sich die Truppen stufenweise von ihrer bunten Einsatzkleidung. Die bunte Montur und die Farbe der Geräte konnten jedoch nicht sofort ersetzt werden. So wurde übergangsweise versucht, Truppen und Fahrzeuge mit Blättern aus dem Wald zu tarnen oder Truppenbewegungen in die Nacht zu verlegen. Allerdings blieb es nicht aus, dass wegen der auffälligen Farbgebung hohe Verluste zu bedauern waren.


Während ab dem Jahre 1918 vorrangig Ausrüstungsgegenstände und Großgeräte mit dem Buntfarb-Anstrich getarnt wurden, sollten schon bald darauf auch die Uniformen überholt werden. Die Gegenstände waren durch kantige rostfarbene Flecken gekennzeichnet. Der anhaltende Prozess auch taktische Bekleidung in Tarnfarben zu entwickeln, geriet wegen finanzieller Not und Mangel an Material beständig ins Stocken. Die ursprüngliche Tarnkleidung war in einem einheitlichen Grau gefertigt, später dann in Olivgrün, das auch NATO-Oliv genannt wurde.

Inzwischen richtet sich die Gestaltung der Soldatenmontur nach dem Einsatzort und ist entsprechend mehrfarbig.

Bereits die Reichswehr führte im Jahre 1931 das sogenannte Splittertarn und im Jahre 1938 wurden die ersten Einheiten der SS mit ihrer legendären Tarnkleidung in verschiedenen Ausführungen ausgestattet. Dies waren Platanenmuster, Blocktarn, Palmenmuster, Rauchtarnmuster oder Eichenlaubmuster.


Nachdem im Jahre 1955 die Bundeswehr gegründet wurde und die Verträge der Verteidigungsgemeinschaft Europas (EVG) nicht zustande kamen, die eine einheitliche Uniform der Beteiligungsländer vorsah, musste Deutschland innerhalb kurzer Zeit eine eigene Uniform für die Soldaten entwickeln. Hier wurde vorerst auf schon erprobte Tarnkleidung zurückgegriffen. So wurde für kurze Zeit eine Version des Leibermusters von den Truppen getragen. Da dieses allerdings mit der SS in Zusammenhang gebracht wurde, da Ähnlichkeiten mit dem Muster erkannt wurden, erhöhten vor allem die linkspolitischen Bewegungen aus der Nachkriegszeit den Druck, sich von der Geschichte zu lösen. Dieser Druck steigerte sich dahin gehend, dass sich in den Jahren von 1956 bis 1970 für eine alternative Tarnkleidung eingesetzt wurde.

In den 1970er-Jahren kam es zu einer Entwicklung neuer Tarnmotive. Dies waren der Flecktarn A, B und C. Mit Flecktarn B wurde beim Truppenversuch 76 die optimaleren Ergebnisse erzielt. Linkspolitische Bewegungen und finanzielle Barrieren erlaubten eine Ausstattung in dieser Farbgebung jedoch nicht vor den 1990er-Jahren.

Nach einer erneuten Testphase im Zeitraum von 1987 bis 1990 führte die Bundeswehr im Februar 1991 das Tarnmuster Flecktarn B aus fünf Farben ein. Dieses Flecktarn-Muster in den Färbungen Braun, Schwarz und drei Grüntönen und in verschiedenen Nuancen wurde auf Basis des Farbspektrums des Mischwaldes in Europa in der bekannten Farbkomposition entwickelt. Die Flächen waren nun unterschiedlich groß und befanden sich in mehreren Schichten übereinander oder nebeneinander. Ältere Abwandelungen waren hierbei mit einem Rotbraun versehen, neuere mit einem Braun. So hat der Flecktarn sich in der Vergangenheit im Gegensatz zu vielen Tarnmustern der NATO-Partnern in der Tarnwirkung im Waldgebieten gut bewährt. Auch im nahen Infrarotbereich besticht die Flecktarn B durch gute Tarnwirkung.

Augenblicklich wird Flecktarn nicht nur von den Streitkräften in Deutschland genutzt, sondern ist auf internationaler Ebene in verschiedenen Ausprägungen im Einsatz.


Durch den erweiterten Aktionsradius der Streitkräfte musste das verwendete 5-Farb-Flecktarn auf tropische Gebiete angepasst werden. Die technische Umsetzung erfolgte hierbei mit dem Tropentarn. Das Tropentarn wird auch als 3-Farb-Flecktarn bezeichnet und ist ein zu Beginn der 90er Jahre entwickeltes und auch bei der Luftwaffe im Einsatz befindliches Tarnmuster für vegetationsarme Regionen. Dieses Muster entspricht dem bekannten Flecktarn und die Unterschiede finden sich lediglich in der Farbgebung. Die hellere Kombination in einem vorrangig sandfarbenen Basisfarbton mit runden, kleinen ockerfarbenen und olivgrünen Flecken lässt die Silhouette des Menschen auf sandigem Untergrund und in Wüstengebieten mit der Natur verschmelzen.

Tropentarn
Tropentarn

Der Unterschied zwischen Multitarn und Tropentarn

Das neue Muster "Tarndruck Bundeswehr" besteht aus insgesamt sechs Farben und ist erheblich heller als der vorherige Flecktarn und zugleich dunkler als das Tropentarn. Zu Dunkel- und Hellgrün sowie Braun kommen größere Flächen aus Beige und Grau und einige hellere Farbtupfer. Die Kleidung passt daher zum Aussehen der Landschaften in den aktuellen Einsatzgebieten der Bundeswehr besonders gut. Aus denen heraus auch die Anforderungen kamen. Als das neue Tarnmuster entwickelt wurde, sollte es den Schutz der Soldaten durch eine Verschmelzung mit der Umgebung erhöhen, daher begannen die Entwickler Fotos aus den Gegenden zu analysieren, um so die dominierenden Farben zu bestimmen.

Die häufigsten Farben stellte das Team zu neuartigen Mustern zusammen, die die Testpersonen in einer simulierten Natur am Rechner beurteilen sollten.

Zu späterer Zeit wurden Prototypen der Uniformen geschneidert, welche auf Truppenübungsplätzen in Afghanistan und in Deutschland erprobt wurden.

Hierbei blieb jedoch die Auswahl der Farben ein Kompromiss. Die Tarnung gelingt nicht nur dadurch, dass die Farben Kleidung jenen der Gegend ähneln. Zudem soll das Muster die Konturen nachahmen und durch die größeren Flächen in Grau und Beige soll der Tarnanzug für den Betrachter in einer dunklen Umgebung dunkler sowie in hellerer Umgebung entsprechend heller wirken. So ist Multitarn flexibler als der Fünf- und Dreifarbflecktarn anwendbar.

Multitarn vs Tropentarn vs Multicam
Multitarn (Rechts) vs Multicam (Mitte) vs Tropentarn (Links)

Ein Soldat soll in seinem Einsatz nicht mehrere Garnituren mitführen, z.B. Flecktarn für die Regenzeit in Afgahnistan, wenn die Steppe grünt und Tropentarn für den Rest des Jahres. Die Tarnwirkung bleibt auch beim Einsatz von Nachtsichtgeräten erhalten, was an den besonderen Farbstoffen liegt. Das Muster zu entwickeln, benötigte ebenfalls einige Zeit. Die Spezialisten haben diese am Rechner primär von Hand erstellt. Die Flecken sollten hierbei ebenmäßig verteilt sein, um sämtliche Stellen optimal tarnen zu können (Makrotarnung). Dies sollte zugleich unregelmäßig genug sein (Mikrotarnung), damit kein einförmiges Muster entsteht. Dies ist ähnlich wie bei einem Teppichmuster. Wenn das menschliche Auge eine geometrische Form erkennt, ist es immer wieder erkennbar.


Warum aber musste überhaupt ein neues Muster entwickelt werden? Es gab kein wirklich optimales Muster, das übernommen werden konnte. Das amerikanische „Multicam“ ist eines der ersten wirklichen Multi-Terrain-Tarnmuster für unterschiedliche Einsatzszenarien, einerseits ist es jedoch markenrechtlich geschützt und andererseits war dies auch nicht gewünscht. Außer tarnen, soll die Uniform zudem erkennen lassen, zu welchen Streitkräften der Soldat gehört.

Zwar müssen nach dem geltenden Völkerrecht Soldaten auf ihrer Uniform gut sichtbare Zeichen tragen, aber dies sind üblicherweise Nationalflaggen, die daumengroß sind und erst aus der Nähe erkannt werden können. Im Kampf mit unklaren Fronten, etwa beim Orts- und Häuserkampf, reichen diese nicht aus, um Feind und Freund schnell zu unterscheiden.


Die Vorteile des Multitarn-Designs

Das Multitarn-Design verfügt über zwei wichtige Vorteile. Einerseits ist der sandfarbene Anteil hier größer, was bei Kampfeinsätzen in Wüstengebieten besonders sinnvoll ist. Zudem ist es den WIWeB-Entwicklern gelungen, die Tarnwirkung im nahen Infrarotbereich deutlich zu optimieren. In einem solchen Bereich arbeiten die Restlichtverstärker.


Der aktuelle Tarndruck der Bundesweh-Kampfanzüge ist primär Grün und orientierte sich an Regionen mit einem hohen Waldanteil wie in Deutschland oder Europa. Die Aufgaben der Bundeswehr haben sich allerdings schon lange geändert. Im Jahre 2011 musste der Feldanzug neu entwickeln und gestalten werden, da Spezifikationen für "Arbeitsschutzkleidung" erlassen wurden und auch aus den Einsätzen zurückflossen (Vektorenschutz, Flammhemmend, Ergonomie). Daher wurde die Kleidung an die Anforderungen angepasst. Außerdem haben sich die Entwickler mit Fotos aus Wüstenlandschaften beschäftigt und diese mit dem Rechner bearbeitet, um hieraus die rundlichen Flecken zu erzeugen, welche beim Tarnmuster der Bundeswehr üblich sind. Hierbei wurden auch eckige und gepixelte Formen erprobt, was aber wieder verworfen wurde. Dabei stellte sich heraus, dass die mittlere Helligkeit im Gegensatz zum Fünffarb-Flecktarn gesteigert werden sollte. Hierzu kam, dass die Soldaten auch in der Nacht bestmöglich getarnt sein mussten. Die Forscher sind der Auffassung, dass die Bundeswehr auf diesem Gebiet weltweit mit zu den Besten zählt.


Der Schnitt und Material der Multitarn-Kleidung

Der neue Feldanzug wird sich nicht nur farblich vom alten Druck unterscheiden, sondern zudem einen neuen Schnitt bekommen. Das Design soll besser und moderner auf die Bedürfnisse der Truppe abgestimmt sein. Dazu kommt, dass in einem weiteren Schritt eventuell auch andere Ausrüstungsgegenstände wie Rucksäcke oder Schutzwesten im Multitarnmuster produziert werden sollen. Wie lange es danach noch dauerte und bis wann und ob sich das Multitarn in der gesamten Bundeswehr durchsetzt, ist jedoch aktuell (*2020) nicht absehbar. Primär ist es eine Kostenfrage das Wehrwissenschaftliche Institut kümmert sich darum, dass den Soldaten die bestmögliche Kleidung geboten wird, die gut funktioniert, ist aber nicht für die Einführung verantwortlich.

Eine funktionelle Einsatzjacke sollte ein modernes ergonomisches Schnittmuster besitzen mit großen Taschen und Knöpfen die auch mit Handschuhen diagonal über den Körper geöffnet werden können. Viele Taschen und eine Kapuze sowie zahlreiche Lüftungsöffnungen mit verschließbaren Reißverschlüssen sind eine Selbstverständlichkeit.

Zahlreiche Schlaufen und Klettflächen für Patches runden das moderne Design ab.


Vergleich Multitarn mit Concamo


Zum Abschluss stellt sich auch die Frage, warum jedes einzelne Land innerhalb der NATO eigenen Anzüge entwickelt und ob es irgendwann eine einheitliche Ausstattung geben wird. Bestrebungen dazu gab es bereits nach dem Zweiten Weltkrieg im Zusammenhang mit den damals vorgesehenen europäischen Verteidigungskräften. Aber diese Idee wurde schnell zurückgewiesen und jedes einzelne Land hatte eine eigene Philosophie des Tarnens und jeder Tarndruck auch einen bestimmten Wiedererkennungswert. Es ist schnell zu erkennen, ob es sich um einen deutschen oder einen britischen Soldaten handelt, was auch so gewünscht ist.


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